Bau des 16 W-HiFi-Universalverstärker mit 2x EL84
Die kräftige Endstufe mit 2x EL84 und dem üppig
dimensionierten Gegentakt-Ausgangstrafo aus dem UKW-Radio
sollte separat aufgebaut werden. Bei der Schaltung handelt es sich um
eine Standard-Gegentaktschaltung, wie sie z.B. von der Fa. Radio RIM
(München) oder eben hier Arlt-Radio in den 1960er-Jahren im
Zusammenhang mit Bausätzen
vertrieben wurde. Auch in dem erwähnten UKW-Empfänger war die
Endstufe entsprechend aufgebaut, so daß Gegentakt-Übertrager und
Endpentoden an dieser Stelle weiter verwendet werden konnten.
Es wurde allerdings nur ein Kanal aufgebaut, denn zwei gleiche Gegentakt-Ausgangsübertrager besitze ich nicht. Außerdem sollte hier eine sehr kompakte Lösung gefunden werden, möglichst mit eingebautem Lautsprecher, wie bei den früheren 'Röhrenradios' - durchaus mit vergleichbarer Optik. Ich entschied mich hier für eine freie Verdrahtung unterhalb eines Alubleches, in das die Röhrenfassungen eingesetzt wurden. Diese sollte eine gute Abschirmung der Verdrahtung und der passiven Bauelemente gegenüber den Vorstufen-Röhren bewirken, um die Neigung zum Selbstschwingen möglichst klein zu halten - in etwa also das Konzept der Radio-Chassis aus den 50er Jahren. Zu diesem Zweck wurde eine Aluplatte wie folgt gebohrt..
..und das ganze etwa wie
folgt auf eine Tischlerplatte und in ein Gehäuse plaziert:
Anmerkung: Wie der zweiten Handzeichnung zu entnehmen ist (für die Anfertigung computergestützter Zeichnungen zwecks Präsentation fehlen mir Zeit und Lust), hatte ich ein paar Gedanken an die Bemessung entsprechend eines Goldenen Schnitts verschwendet. Tatsächlich schien man sich beim Design zumindest der sich in meinem Besitz befindlichen Radios in etwa daran zu orientieren. |
Die Box für den Basslautsprecher wurde mit der Frontplatte zusammen gebaut, die auch den Höchtöner trägt. Moderne Tieftöner benötigen ein abgeschlossenes Volumen, das z.B. mit Steinwolle gedämmt ist (siehe unten). Das ist ein konstruktiver Unterschied zu dem Schallwand-Prinzip der üppigen Lautsprecher-Anordnungen früherer luxuriöserer 'Röhrenradios', die HiFi-Standard erreichen sollten, wie z.B. der SABA-Freiburg. |
|
Die in Shenzhen /China bei 'Deal Extreme' erhältlichen MP3-Module (vgl. auch mit dem Kapitel "ECL86-Stereo-Verstärker") passten m.E. zu dem kompakten Gehäusekonzept und wurden - zusammen mit einem separaten Netzteil hierfür - in die Frontplatte eingebaut. Das mögen Puristen kritisieren, mir geht es jedoch nicht um die Reproduktion einer Stil-Idee der 50er Jahre, sondern um die Fortführung derselben zusammen mit der als sehr transparent empfundenen Audio-Wiedergabe über Röhren-Endstufen. Von einer Stromversorgung der Module über die 6,3 V - Heizstrom-Wicklung rate ich ab, weil erstens die Module nicht generell mit Minus an Masse liegen, wie Röhrenverstärker und zweitens auch nicht das eine oder andere Ende der Röhrenheizwendeln (Entbrumm-Poti!). Die Problematik trat bereits bei dem ECL86-Stereo-Verstärker und dem Reggaemaster in der einen oder anderen Form auf. Die Stromversorgung für die Module lässt sich meist mit sehr wenig Kosten aus dem Trafo eines älteren Steckernetzteiles zusammen mit Gleichrichter, Elkos und einem dieser 78XX-Spannungsregler (hier 7805) herstellen (siehe Bilder). Man sollte jedoch vorher die mp3-Module darauf hin untersuchen, ob sie nicht bereits einen Spannungsregler enthalten, was oft durchaus der Fall ist.
Hier ist zwar das Problem mit der Gleichheit von "~" und "-" -Potential durch den Einweg-Gleichrichter gelöst, aber dennoch besteht keine Potentialgleichheit zwischen Stromversorgungs-Masse und NF-Masse, weswegen Netzbrumm eingekoppelt wird. |
Dieses einfache Netzteil löst das Problem. Der Mono-Aux-Stereo-Eingang in das mp3-Modul erfogt sicherheitshalber über zwei RC-Ketten (4,7 µF - 4,7 KOhm). |
Weitere Einzelheiten der Verschaltung sind im Folgenden dargestellt. Alle NF-Quellen
Die Schaltung des Netzteils unterscheidet sich ebenfalls etwas von der Originalschaltung oben, weil ein vorhandenes starkes Radionetzteil verwendet wurde, das bereits verdrahtet war und - aus welchen Gründen auch immer - 68 Ohm -Schutzwiderstände enthielt, die bereits beim ersten Betrieb abrauchten. Sie wurden durch 43 Ohm -Widerstände mit größerer Leistung (ca. 6 W) ersetzt. Im Schaltbild oben ist bereits der Hinweis ("Beiblatt Netzteil") auf diese Variation (Zeichnung rechts unten im Bild). Links oben im Bild: Anschluss von Höhen- und Basspotentiometer mit abgeschirmten Kabeln an die Lötleisten unter der Aluplatte.
Der erste Probebetrieb:Freier Aufbau auf Lötleisten und rückwärtige Ansicht:
Fertig!
Leistungsaufnahme: 54 W bei 230 V. | Das Gitarrensignal kann mit einer beliebigen NF-Quelle, z.B. dem aus dem eingebauten mp3-Modul oder dem aus einem extern angeschlossenen CD-Spieler gemischt werden. |
http://radioklaus.bplaced.de/bastelblog ©2014