Die (fast) unendliche Geschichte mit dem TDA 7262

Dieser Artikel zeigt u.a., wie man es am besten nicht macht:

Dieses Teil habe ich aus einem Grundig-TV von 1995 herausgepokelt..

TDA 7262
.. und die diversen Bastel-Erfahrungsberichte in Foren ließen einen gewissen Respekt vor der Schwingneigung  dieses Verstärkermoduls bei  ungünstiger (nicht sternförmiger) Masseführung entstehen. Das Schaltbild aus dem Datenblatt von Thomson aber
Muster - Schaltplan TDA 7262 aus Datenblatt von Thomson

lässt andererseits Zuversicht wegen der R-C-Dämfungsglieder entstehen. Um es kurz zu machen - enorm kritisch sind:
  1. die Neigung zur hochfrequenten Rückkopplung auch bei Dämpfung durch Widerstände und / oder Kondensatoren am Eingang, die Becher der 2,2 µF - Elkos am Eingang müssen irgendwie von den mit dem Ausgang verschalteten Teilen abgeschirmt werden, das Ding schwingt sonst gnadenlos - und zwar hochfrequent bis in den MW-Bereich, was man oft nur durch hohen Strom, schnelles Aufheizen des Bauteils oder ein Radio daneben merkt,
  2. die Brummneigung bei jeglicher nicht per Spannungsregler geglätteten Gleichspannung (oder gar Wechselspannung) auf der Platine.
Macht man das richtig, reicht die Dämpfung z.B. durch ein mit C1, C2 an den Eingang angekoppeltes 50 KΩ - Stereo-Poti völlig aus. Auch die Masseführung auf der Platine ist dann nicht mehr wirklich ein Problem. Diese Erkenntnisse haben mich fast beziehungsgefährdende Mühen gekostet.

Hier ist schon mal die ersten beiden Fehler behoben worden, das Modul wurde per Blech von der Platine auf der anderen Seite des Bleches abgeschirmt und es gibt keine Elko-Becher in der Nähe der Eingangs-Pins. Die noch eingelöteten beiden 2000 pF - Kondensatoren, die ich zum HF-mäßigen Abblocken der Eingänge sind nicht nur überflüssig, sie fangen auch zusätzlich Brumm ein, wenn sie falsch, d.h. mit der Außen-Folie am Eingang statt an Masse, angeschlossen sind. Letztlich habe ich sie entfernt.

Verstäkermodul verdrahtet

Hier kommt die nächste Fehlerquelle: Gleichrichtung/Siebung auf der Platine, eingerahmt von der Masse. Das Brummen ist unerträglich, trotz 7818-Regler.

Platine TDA7262-amp

Also Gleichrichter/Siebung raus und direkt an den Netztrafo löten. Ich habe auch den 7818 zur Sicherheit herausgeleitet und auf ein extra Kühlblech gesetzt.

TDA7262-amp Netztrafo

So geht's ohne Brumm:

TDA7262-amp

Die Lausprecher-Chassis sind aus dem gleichen Fernsehgerät, wie der TDA7262, sie haben einen schlechten Wirkungsgrad, aber einen kräftigen Bass, und Leistung bringt der TDA7262 mit etwa 2x 20 W ja genug. Der Netztrafo ist aus irgend einem Steckernetzteil für ein Telekom-Gerät. Er kann auf der Sekundärseite lt. Aufruck 0,5 A Dauerstrom vertragen und erzeugt am Ladeelko 21 V, was für den 7818 reicht. Ein lorarithmisches 47 KΩ Stereopoti, mit den zwei 2,2 µF- Elkos (Schaltbild) an den Eingang angekoppelt, ist optimal. Der Amp ist so recht empfindlich am Eingang (Brummen bei der Fingerprobe), er tut an dem leistungslosen lineout-Ausgang einer Soundkarte gute Dienste und klingt allemal besser, als diese käuflichen Platik-Aktivboxen.


TDA7262-amp Rueckseite TDA7262-amp Front

Platinenentwurf..

Versuch des Platinenentwurfs



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